Die Verbindung von Ökonomie und Ökologie: New-Mittelstand-Transformation der SCHUNCK GROUP

Die Transformation der SCHUNCK GROUP hat zahlreiche Berührungspunkte mit New Mittelstand. Eine davon – die Integration der InnovationPositiveTM Methode von MODC – soll in dieser Success Story, näher beleuchtet werden. Da es sich um eine besonders spannende und umfassende Erfolgsgeschichte handelt, erzählen wir sie von Anfang an…

Eine kurze Geschichte der SCHUNK GROUP

Die SCHUNCK GROUP geht auf das 1919 vom Versicherungskaufmann Oskar Schunck und sein Sohn Karl-Oskar Schunck gegründete Unternehmen „Oskar Schunck Assekuranz- und Havariekommissariat“ zurück. Die ursprüngliche Idee lautete damals: Im Transport- und Speditionswesen „Haftung durch Versicherung“ zu ersetzen. Inzwischen ist SCHUNCK der führende Spezialversicherungsmakler für die Logistikbranche, hat eine eigene Tochtergesellschaft in Spanien und ist über ein globales Netzwerk mit über 590 Makler:innen weltweit vernetzt. Mit der Zeit wuchs die einzelne Unternehmung zu einer Gruppe zusammen, der SCHUNCK GROUP. Nach mehr als 100 Jahren in Familienbesitz verkaufte Albert K.O Schunck, Geschäftsführender Gesellschafter in vierter Generation, SCHUNCK 2020 an die Ecclesia Gruppe. Mit mehr als 2.800 Mitarbeitenden der größte deutsche Versicherungsmakler für Unternehmen und Institutionen.

Die Entwicklung, die die SCHUNK GROUP vor allem in den letzten Jahren vollzogen hat, zeigt, dass auch etablierte Familienunternehmen sich dem Zeitgeschehen anpassen müssen, um ihrem Ruf weiter gerecht werden zu können. Das betrifft zum Beispiel ökonomische Entscheidungen wie den Verkauf an die Ecclesia Gruppe oder auch die Berufung von Richard Renner, übrigens eines unserer Gründungsmitglieder und ein absoluter Experte für digitale Strategien, zum Geschäftsführer. Das betrifft aber auch Entscheidungen, eine bunte und diverse Unternehmenskultur entstehen zu lassen sowie in die Nachhaltigkeitstransformation einzusteigen. Denn Verantwortung zu übernehmen, bedeutet für Unternehmen, das eigene Tun permanent zu hinterfragen, aus Fehlern zu lernen und sich zu verändern. Erst dann wird verantwortungsvolles Denken und Handeln glaubwürdig.

Der Startschuss zur New-Mittelstand-Transformation

Als Richard die Geschäftsführung übernommen hat, haben wir zunächst gemeinsam ein DIGITAL-EXCELLENCE-Programm aufgesetzt. Damit haben wir Organisationsvoraussetzungen für Digitalisierung und Automatisierung geschaffen und die duale New-Mittelstand-Logik eingeführt, nach der sowohl das Kerngeschäft transformiert als auch Innovation für zukünftig relevante Geschäftsmodelle angestoßen. In diesem Zuge wurde beispielsweise die DIGITAL UNIT Covermesh.com gestartet.

Was bisher geschah…

Mittlerweile entstand eine neue Multi-Schicht, eine Micro-Service-Web-Architektur wurde eingeführt und damit auch ein zentrales Workflow-Portal für alle Mitarbeitenden. Neue Rollen wie Product Owner wurden geschaffen, um Business und IT zu verbinden und damit effektiv die Anforderungen in die Web-Welt zu übertragen. 

Danach ging es gemeinsam mit Stefan Benndorf von scaleon weiter. Die Strategie wurde geschärft, strategische Ziele gemeinsam formuliert und mit dem Executive Team abgestimmt. Damit wurden die Voraussetzungen für OKR-Einführung und Mitarbeiter-Weiterentwicklung geschaffen. Noch vor ChatGPT-Ära experimentierte SCHUNCK dann mit KI bzw. Prozessautomatisierung unter anderem weiter mit unserem Partner HPI und später mit Laura von JustExperts, ebenfalls aus unserer Community.

Ein neues Kapitel: Die Nachhaltigkeits-Transformation von SCHUNCK

Zuletzt stand letztes und dieses Jahr ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und ESG. Wobei SCHUNCK insbesondere mit Mo von MODC ein neues Narrativ entwickelt hat. Mo Drescher lernt im Zuge der Gründung von New Mittelstand Richard Renner in der Vorstellungsrunde zum ersten Mal kennen. Im Verlauf der Veranstaltung kam es bereits zu einem einstündigen Austausch, der im Nachgang durch Unterstützung durch Kerstin Hochmüller und Evgeni Kouris intensiviert und ausgebaut wurde.

„Wenn ich mein Unternehmen fit für die Zukunft machen will, muss ich krasser denken und es noch einmal komplett neu erfinden. Das ist alles andere als einfach, aber der einzige Weg, um erfolgreich Ökonomie und Ökologie miteinander zu verbinden.“

Kerstin Hochmüller, CEO Marantec Group

Übersicht über das Projekt

Das Ziel des gemeinsamen Projekts, das daraufhin entstand, war die Integration der InnovationPositiveTMMethode in die SCHUNCK GROUP. MODC hilft Unternehmen Nachhaltigkeit aus einer neuen Perspektive zu entdecken und als Wirtschaftsfaktor zu erkennen. Mit der Workshop-Reihe „Öko kills the world / Die InnovationPositiveTM Methode“ erhalten Unternehmen die Möglichkeit, Nachhaltigkeit abteilungsübergreifend in ihre Unternehmenskultur zu integrieren, um Greenwashing-Fallen zu vermeiden und neue Geschäftsmodelle zu entdecken, die Ökonomie und Ökologie erfolgreich miteinander verbinden.

Die zentrale Frage des Initiators Richard lautete: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „Nachhaltigkeit“? Da einer der Auslöser die Implementierung von ESG in die Unternehmensgruppe war, bestand die Herausforderung vor allem darin herauszufinden, wie sinnvoll ESG, Taxonomie und Regularien ein Unternehmen darin unterstützen, Ökonomie & Ökologie miteinander erfolgreich zu verbinden.

Integration der InnovationPositiveTM-Methode

Die SCHUNCK GROUP hat dazu die für ihre Bedürfnisse relevanten Bausteine der InnovationPositiveTM-Methode ausgesucht und in einem Tages-Workshop zusammengefasst. Die Umsetzung des Projekts begann mit einem Kickoff-Workshop plus Phase 1 - Sensibilisierung für das Thema „Nachhaltigkeit“ - mit dem Vortrag „Öko kills the World“ für 35 Mitarbeiter aus Board und Vertrieb. (Vgl. Abb.1) Inhalte: Die jüngere Geschichte der Nachhaltigkeit verstehen. Welche strategischen Fehler wurden in dieser Zeit durch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemacht und verhindern, dass Nachhaltigkeit als innovativer Wirtschaftsfaktor verstanden werden kann. Einblicke in „Worst Cases“, bzw. „Best Cases“ – in diesem Fall die Präsentation des Marantec Case durch Kerstin Hochmüller. Ein besseres Verständnis für ideale Rohstoff- und Materialkreisläufe. Vorbereitung für Phase 3, ein neues Denken in Geschäftsmodellen.   

Abb. 1: Die vier Phasen der InnovationPositiveTM-Methode (Quelle: MODC)


In dieser Phase gab es folgenden Schlüsselmoment: Die Entwicklung eines ersten Leuchtturmproduktes auf Basis der IP-Methode. Das Ergebnis: Der Entschluss der SCHUNCK GROUP für Phase 4 der IP-Methode, um eine externe Kommunikationsstrategie zu entwickeln. (Vgl. Abb. 1)

Ergebnisse und Erfolge

Im Unternehmen wurde ein Verständnis dafür hergestellt, dass Nachhaltigkeit kein notwendiges Übel ist, das heute zum guten Ton eines Unternehmens gehört, sondern als Wirtschaftsfaktor gesehen werden kann, der neue Geschäftsmodelle hervorruft. Messbare Erfolge werden zum Ende des Jahres 2024 erwartet, wenn das Leuchtturmprodukt am Markt getestet wurde.

 

„So lange ein toter Baum mehr Wert ist als ein Lebendiger, werden wir nicht nachhaltig werden können.“

Richard Renner, CEO SCHUNCK GROUP

Lernerfahrungen und Best Practices

Eine Lernerfahrung bestand in der Netzwerkbildung nach Open Champion. Dazu hat MODC für die SCHUNCK GROUP den Marantec Group Case präsentiert, um zu zeigen, welche Vorteile die IPTM-Methode bringt und vor welchen Herausforderungen Unternehmen stehen, wenn diese Nachhaltigkeit erfolgreich in ihre Unternehmenskultur integrieren wollen.

Fazit & Ausblick – Nachhaltiges Wirtschaften

Das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften ist in Unternehmen angekommen. Doch bleiben noch weitere Aufgaben bestehen. Denn, obwohl der Wille, nachhaltig zu wirtschaften vorhanden ist, kommt die Transformation nicht richtig in Schwung und schnell genug voran. Woran liegt das?

Orientierung zum nachhaltigen Wirtschaften sollen Regularien und die EU Taxonomie bieten. Aus unserer Erfahrung hilft diese allerdings gerade zu Beginn nicht ausreichend, Unternehmen dabei zu unterstützen, für sich eine individuelle Nachhaltigkeitsstrategie und Klarheit über den dazugehörigen Zeit- & Investitionsplan zu entwickeln.

Damit wir nachhaltig umwelt- & ressourcenschonend wirtschaften können, ist aber genau dies elementar. Zudem verhindert eine ganzheitliche Strategie, dass falsche Maßnahmen ergriffen werden, die schlimmstenfalls wieder korrigiert werden müssen. Unterstützende Begleitungen für das Anwenden und Einhalten von ESG, CSRD & Co. gibt es bereits. Ebenso Begleitungen für Optimierungen und Effizienzsteigerungen innerhalb Scope 1 und Scope 2. Eine Begleitung zur Erarbeitung einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie, die auch Scope 3 mit einbezieht, gibt es bis heute leider nicht!

Dabei ist sie die Grundlage, um Ökonomie und Ökologie schnell und sinnvoll miteinander verbinden zu können!